[Porträt]

Felix Donat Kyd (1793-1869)

Eine Gedenktafel an der Wand der Bundesbriefkapelle erinnert an Felix Donat Kyd als den Brunner "Geschichtsschreiber, den unermüdlichen Sammler und vielseitigen Zeitgenossen"; so sehr die zentrale Lage der Bedeutung des Mannes entspricht, so zeigt sie doch auch, wie wenig vom Brunnen Kyds übriggeblieben ist: sein Geburtshaus wurde schon um die Jahrhundertwende abgebrochen, das Wohnhaus mit dem Fresko, wo er sein Postbüro betrieb, wurde 1978 einem Parkplatz geopfert, und das "schönste Schulhaus im ganzen Land", das auf Kyds Initiative hin entstanden war, musste 1981 den neuen Schulbauten weichen.
Im Ortsbild erinnert also kaum mehr etwas an Felix Donat Kyd; umso gewichtigere Lebensspuren finden sich im Staatsarchiv Schwyz, das Kyds umfangreiche Sammlungen schon zu dessen Lebzeiten erworben hat. Seine handschriftlichen Aufzeichnungen über alles, was ihm wissens- und bewahrenswert erschien, umfassen mehr als dreissig grossformatige Bände; weitere Materialien sowie ein Teil seiner ausgedehnten Korrepondenz liegen in der Zentralbibliothek Zürich, und manches befindet sich noch in privatem Besitz.
Das umfangreiche und noch in keiner Weise ausgeschöpfte Oeuvre spiegelt die vielfältigen Interessen eines lebendigen Geistes in einer Zeit des Umbruchs. Geboren wenige Jahre nach der französischen Revolution und als Knabe Augenzeuge der kriegerischen Ereignisse, die den Untergang der Alten Eidgenossenschaft besiegelten, will Kyd das endgültig Vergangene so gut als möglich dokumentieren und gleichzeitig die Zukunft mitgestalten, als Unternehmer, als Lehrer, als Gründer einer Handwerkergesellschaft, als Posthalter, aber auch als Korrespondent verschiedenster Gelehrter im In- und Ausland, die in ihm nicht nur die verlässliche Auskunftsperson und den engagierten Forscher schätzten, sondern auch den liebenswürdigen Freund.

Felix Donat Kyd hat neuerdings auch eine eigene Homepage, die weitere Informationen bietet.
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